Eindrücke vom Wohnprojektetag NRW 2021
Nachdem im Jahr 2020 coronabedingt Stillstand im Bereich der Veranstaltungen herrschte, waren die Stiftung trias und die Wohnbundberatung NRW dieses Jahr wieder mit ihrem bewährten Konzept des Wohnprojektetages zu Gast im Wissenschaftspark Gelsenkirchen. Das Thema: „Wohnprojekte in Kooperation mit Investor*innen“.
Investor*innen als Kooperationspartner für Wohnrojekte mag für manchen erstmal klingen wie ein Paradoxon; Der Autor dieser Zeilen hätte noch bis vor Kurzem vermutlich selbst so formuliert. Somit hatte das Zusammentreffen am dritten September neben den obligatorischen Zielen „Informieren / Tipps geben / Vernetzen“ die Chance, Vorurteile aus der Welt zu schaffen. Diese Chance wurde von den vortragenden Investoren im ersten Teil der Veranstaltung genutzt! Sei es der erfahrene Bauunternehmer, der am – manchmal zwar etwas langwierigerem – Arbeiten mit Gruppen Gefallen gefunden hat oder die traditionsreiche lokale Baugenossenschaft, die aufgrund Ihrer gewachsenen Größe und der starken Vernetzung und Infrastruktur manche Tür öffnen kann, die für kleine Initiativen geschlossen blieben. Die ebenso im ersten Teil der Veranstaltung zu Wort kommenden Stellvertreter verschiedener Wohnprojekte bestätigten das Bild, dass in solchen Kooperationen beidseitige Zugewinne zu realisieren sind.
Glaubt man den Schätzungen erfahrener Kollegen, entsteht ungefähr jedes Dritte gemeinschaftliche Wohnprojekt durch Kooperationen zwischen Investoren und Initiativen. Da wundert es beinahe, dass auf dem Markt der Möglichkeiten kein solcher Investor vorzufinden war. Schließlich stellen sich hier neben einigen Initiativen immer wieder die wichtigen Akteure aus dem Themenfeld des gemeinschaftlichen Wohnens vor. Neben der Stiftung trias reihten sich auch in diesem Jahr einige finanzierende und einige beratende Gesellschaften neben rundum sehr spannenden Projekten auf. Womöglich findet man hier ja künftig auch mal den ein oder anderen Investor auf der Suche nach Partnern für das nächste spannende Vorhaben.
An den beschriebenen Marktständen waren zwischen allen Programmpunkten angeregte Unterhaltung zu beobachten, was möglicherweise auch einer der Gründe dafür war, dass sich in den Workshops nach dem Mittagessen keineswegs Müdigkeit ausbreitete. Es entwickelten sich spannende Austausche zu den insgesamt vier Themenfeldern in kleinerer Runde. Zum Trost, dass man nicht an allen Workshops gleichzeitig teilhaben konnte, wurde der Tag dann noch durch eine Abschlussrunde im Plenum abgerundet. Man merkte hier sowohl vielen Teilnehmenden als auch den Veranstaltenden an, dass man viele wohl im nächsten Jahr wiedertreffen wird.
Für manchen - zum Beispiel den Autor dieser Zeilen - war der Wohnprojektetag NRW somit eine wahre inhaltliche Bereicherung. Hierfür sei allen Teilnehmenden, allen Vortragenden und allen Moderierenden an dieser Stelle schonmal gedankt. Für manch andere*n mag es nur ein schöner Tag mit anregenden Gesprächen gewesen sein, der es möglich machte die beschwerlicheren Monate davor auszublenden. In der Summe kann man den Wohnprojektetag NRW 2021 also getrost als vollen Erfolg bezeichnen und sich auf die Jahre freuen, die da noch kommen.