Die Geschichte des Wohnprojekts „Lebens(t)raum“

Gemeinschaftliche Wohnprojekte sind anspruchsvolle Vorhaben. Sie durchlaufen unterschiedliche Phasen, die jeweils eigene Herausforderungen mit sich bringen. Nicht jedes Projekt kann dauerhaft bestehen, und manchmal verändern sich die sozialen Strukturen in der Gruppe trotz aller Bemühungen. Als Stiftung mit über 53 Erbbaurechtsprojekten gehört es für uns dazu, auch über solche Entwicklungen offen zu berichten, wie an dieser Stelle.
Vor 16 Jahren entstand die Idee, ein Wohnprojekt für und mit Menschen mit Multipler Sklerose zu gründen. Mit viel Engagement, Unterstützung und Förderung konnte im Jahr 2012 das Projekt „Lebens(t)raum“ in Heldering bei Inning am Holz, nahe Erding in Bayern, umgesetzt werden. Die Stiftung trias erwarb den Boden, um die Ziele des Projekts langfristig zu sichern.
Über die Jahre zeigte sich jedoch, wie herausfordernd die Selbstverwaltung wurde – insbesondere angesichts der fortschreitenden Erkrankungen und zunehmender Konflikte innerhalb der Gruppe. Trotz intensiver Bemühungen konnte seit dem Jahr 2022 kein neuer Träger gefunden werden, der das Haus und das Erbbaurecht übernimmt.
Um die ursprünglichen Ziele nicht aufzugeben, hat die Stiftung trias im Einvernehmen mit dem Verein „Lebens(t)raum e.V.“ den sogenannten Heimfall ausgelöst. Der "Heimfall" ist ein Begriff aus dem Erbbaurecht und bezeichnet die vorzeitige Rückübertragung des Erbbaurechts vom Erbbauberechtigten (also der Person oder der Gruppe, die das Grundstück nutzt) auf den Grundstückseigentümer – in diesem Fall die Stiftung.
Wir als Stiftung übernehmen nach nun die Verwaltung und Vermietung des Hauses. Mittelfristig bleibt das Ziel bestehen: einen neuen Träger zu finden, der das Erbbaurecht übernimmt und die Idee des gemeinschaftlichen Wohnens weiterführt und damit eine neue Phase des Projekts beginnen kann.
Die Grundlage dafür ist jetzt wieder gelegt!

