Aktuelles

Nachrichten aus der Stiftung :: Veranstaltungen :: Tipps

OpenHeritage EU

Forschung zu europäischem Kulturerbe geht zu Ende

Was soll, was kann aus den Kulturerbestätten Europas werden?

Ein Abschlussbericht von Christian Darr, Stiftung trias, der das langjährige Projekt mit Herzblut mitverantwortlich begleitet hat:

Der bisherige Ansatz, welcher auf Erhaltung und Restaurierung beruht, wird durch die nationale und europäische Politik seit einigen Jahren um den Ansatz einer behutsamen Revitalisierung und Nutzung ergänzt. Doch viele Kulturerbestätten sind in einem schlechten Zustand und gelten als sehr schwer zu entwickeln. Immobilienexpert*innen würden von "Spezialimmobilien mit Sanierungsstau" sprechen. Daher wurden sie von konventionellen Immobilienentwickler*innen und -investor*innen in den letzten Jahrzehnten oftmals ignoriert und blieben dem Verfall preisgegeben.

OpenHeritage Ansatz

Das Forschungsvorhaben "OpenHeritage" verfolgte daher einen Ansatz, welcher eine starke Einbindung der Zivilgesellschaft vorsah.

Zunächst wurden 16 erfolgreiche Projekte, bei denen die Zivilgesellschaft neue Nutzungen für historische Gebäude realisiert hatte, analysiert. Dazu gehörten ganz verschiedene Projekte, wie beispielsweise das trias-Projekt ExRotaprint in Berlin, die "Sargfabrik" in Wien oder die "Lviv Jam Factory" in der Ukraine.

In einem nächsten Schritt wurden sechs "Heritage Labs" ausgewählt, welche durch das Forschungsvorhaben in ihrer Realisierung unterstützt werden sollten. Durch den intensiven Austausch der Forscher*innen und Projekte entstanden viele neue Ideen und Erfahrungen und in der Folge viel Wissen über Gruppenprozesse, Nutzungsmöglichkeiten und Geschäftsmodelle.

Ein Schwerpunkt der Arbeit der Stiftung trias im Forschungsvorhaben war die Analyse der Nutzungs- und der dahinterstehenden Finanzierungskonzepte. Die Projekte sollten in die Lage versetzt werden, möglichst aus sich selbst heraus wirtschaftlich zu arbeiten, ohne unsichere oder unstete Finanzierungsquellen und permanenten Fördermittelbedarf.

Projekt Hof Prädikow

Mit dem Hof Prädikow konnte die Stiftung trias selbst eines der "Heritage Labs" beisteuern und dem Projekt besonders in der Gruppenbildungsphase während der Corona-Einschränkungen unter die Arme greifen. Das nebenbei ausgezeichnete Projekt hat zudem viele neue Kontakte für den Erfahrungsaustausch gewinnen können.

Die Stiftung selbst konnte ebenfalls viele neue Verbindungen und Netzwerke knüpfen sowie freundschaftliche Kontakte zu Menschen in ganz Europa aufbauen. Noch im Mai 2022 kamen die Mitglieder zu einer internationalen Konferenz im belgischen Gent zusammen.

Bleibt zu hoffen, dass Politik, Verwaltung und Zivilgesellschaft die Revitalisierung der europäischen Kulturstätten künftig weiter im Blick behalten und an die Erfolge und neu gewonnenen Erkenntnisse aus dem gemeinsamen Forschungsvorhaben anschließen werden!

Hinweis: Die unter Mitwirkung der Stiftung trias herausgegebene englischsprachige Publikation mit dem Titel  "How to build an inclusive business model around your adaptive heritage reuse project?" kann kostenfrei über unseren Broschüren-Shop als pdf heruntergeladen werden.

 

Mehr zu OpenHeritage

Das Project OpenHeritage wurde durch das Horizon 2020 research and innovation programme der Europäischen Union gefördert.